Fürchtest Du Dich vor den Enden von Geschichten? heißt es am 23. Juli 1985. Und darum geht es gerade. Zu einem Ende zu finden. Wobei es DAS Ende nicht geben wird. Sondern verschiedene Enden, von denen einige bereits ja existieren.
Die Erzählstränge sollen abgeschlossen sein. Sofern das überhaupt möglich ist. Alle Fragen kann ich sowieso nicht beantworten, vielleicht auch, weil ich nicht alle Fragen kenne. Aber zumindest will ich einige Zusammenhänge klären – Wie ist Henry an Huck gelangt? Was hat es mit dem Bruder auf sich? Warum ist Kutti „verrückt“? Was ist nun aktuell mit Magda und Henry?
Nicht alles wird danach gelöst sein. Ganz im Gegenteil. Bestimmte Punkte bleiben unklar, das möchte ich auch so. Bei anderen Strängen habe ich die Befürchtung, dass eine genaue Erklärung viel vom dem Erschafften zerstören könnte. Bei anderen Teilen ist es wichtig, eindeutig zu sein.
Die Kunst besteht nun darin, knapp das Wichtige zu klären und dennoch Freiräume zu lassen, die eventuell mir Anknüpfspunkte ließen oder, besser noch, beim Lesen selbst Enden erschaffen und Lücken mit Ahnungen füllen. Nicht zu viel, keinesfalls zu wenig – das ist das Ziel.
Versucht habe ich außerdem, noch alternative Erzählformen zu finden. Dazu habe ich diese Woche beispielsweis ein virtuelles Bekleidungsgeschäft eingerichtet. Natürlich nicht mit dem Ziel, Kleidung zu verkaufen, sondern um anhand der Shirts und Mützen und Pullover von einem Leben zu berichten. In ähnlich abstrakter Form will ich noch ein oder zwei Varianten in der bleibenden Zeit nachschieben. Also die letzte Möglichkeit zum Experimentieren nutzen. Ausbrechen, um abschließlich zu können.