Erleichtert und beendet.

Am Ende der Reise

Die letzte Episode ist geschrieben und veröffentlicht. Ich müsste lügen, würde ich nicht schreiben, dass ich deshalb auch erleichtert bin. Erleichtert, weil es tatsächlich gelungen ist, innerhalb von fünf Monaten eine Geschichte bei Null zu beginnen und auch zu beenden, jedenfalls zu großen Teilen. Erleichtert, weil es im Laufe des Schreibens doch Phasen gab, in denen die Wörter sich nur zaghaft fanden, Wochen, in denen zwischen Schreiben und Veröffentlichen nur ein Tag lag. Erleichtert, weil es von nun an nicht mehr nötig ist, unablässig jeden Gedanken und jede Idee auf Verwertbarkeit für Henry Sy prüfen zu müssen. Erleichtert, weil es nun möglich sein wird, Abstand zu gewinnen und schließlich anders, vielleicht ein erstes Mal überhaupt komplett schauen und verstehen zu können.

Schauen können. Mit Abstand. Das sollte das Ziel sein. Irgendwann einmal die Kapitel nicht in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung lesen, sondern in der chronologischen Order. Von der Geburt bis heute gehen und schauen, ob tatsächlich alles zueinander passt. Wie sich die Geschichte so liest, ob sie so noch spannend ist oder sich zu folgerichtig entwickelt oder – idealerweise – neue Zusammenhänge erkennen. Das werde ich nicht heute tun oder die nächsten Wochen. Sondern mit einem Abstand, der noch zu definieren ist.

Was dagegen nun ansteht: Lesungen. Im Gegensatz zur Präsentation in der Fotothek letzten November soll es diesmal um das gesamte Leben Henry Sys gehen. Das eröffnet Möglichkeiten. Auch wenn ich versucht bin zu glauben, dass ein größeres Interesse an der Form als am Inhalt existiert, soll in diesen Lesungen die Geschichte im Vordergrund stehen. Nur einige wenige Bemerkungen zu meinen Überlegungen sollen fallen, stattdessen soll erzählt werden. Falls Fragen sind, wären diese für den zweiten Teil der Veranstaltungen bestimmt.

Einige Episoden möchte ich gern vorstellen, andere werde ich des Verständnisses wegen nehmen. Bleiben vielleicht noch zwei, drei Jokertexte. Diese auszuwählen und sinnvoll miteinander zu verknüpfen, wird die nächste Aufgabe sein. Dann geht es damit nach Bremen und Oldenburg.

19.02.2013 | Bremen | Literaturhaus
20.02.2013 | Oldenburg | Literaturbüro